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In diesem Sommer fallen alle Hitzerekorde. Menschen gehen viel früher zur Arbeit als sonst und treffen sich nachmittags um vier an der Eisdiele. Klimatisierte Büros sind heiß begehrt und sportliche Pflichtübungen dürfen schon mal entfallen.

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Heiß her geht es auch in der Volkswirtschaft. Die Kapitalmärkte sind sachwertorientiert, extrem sachwertorientiert hätte man vor zehn Jahren wohl gesagt. Zinspapiere sind kaum noch Alternativen zu den wilden Aktienmärkten, wenn selbst Unternehmensanleihen unter ein Prozent sinken.

An das Niedrigzinsniveau haben wir uns eigentlich schon gewöhnt und die hoffnungsvollen Aussichten der Volkswirte, dass binnen einer Jahresfrist mit leichten Zinsanstiegen zu rechnen sei, hören wir seit einigen Jahren. Ist dann wieder ein Monat vorbei, verkürzt sich die Aussicht nicht auf elf Monate, wie es die Mathematik gebietet, sondern verlängert sich wieder um einen Monat, sodass es bei der konstanten Jahresperspektive verbleibt. Jetzt hat die EZB auch noch angekündigt, den Geldhahn weiter zu öffnen. Vielleicht warten wir mal 18 Monate auf den leichten Zinsanstieg?

Die Aktienmärkte scheinen stabil trotz sich eintrübender Konjunkturaussichten. Es sind eben Sachwerte und selbst die ansonsten eher untergeordneten Dividendenaussichten sind trotz hoher Kurse durchaus begehrt, weil diese die Zinspapiere um Längen hinter sich lassen.

Ein besonders hitziger Sachwert sind Immobilien. Die Wohnungspreise scheinen ins Unendliche zu wachsen, jedenfalls in den begehrten Großstädten. Infolgedessen müsste die Baukonjunktur auch völlig überhitzen, aber da haben wir ja die städtischen Verwaltungsbehörden als effizientes Regulativ, die zuverlässig verhindern, dass in der benötigten Anzahl Neubauten entstehen.

Misstrauische Skeptiker reden schon von einer Immobilienblase. Da wird wohl etwas verwechselt. Steigende – oder auch fallende – Immobilienpreise sind im wesentlichen Ausdruck von Angebot und Nachfrage. Die Immobilienblase fängt da an, wo Immobilien gebaut werden, die kein Mensch nutzen will. Die Immobilienblase in den deutschen Großstädten droht nicht aufgrund des Preisniveaus, sondern dann, wenn die Menschen nicht mehr in die Städte hineinziehen, aus den Städten heraus wollen und das Weite suchen. Ist wirklich damit zu rechnen?

Wir wünschen Ihnen, dass Sie gut mit der Hitze und hitzigen Situationen zurechtkommen und wünschen Ihnen angenehme Sommernächte.

 

Ihr BPZ-Team

 

Inhaltsverzeichnis

  • Termine August 2019
  • Termine September 2019
  • Zahlungsverzug: Höhe der Verzugszinsen
  • Kosten einer ausgerichteten Geburtstagsfeier als Einnahme
  • Steuerabzug bei umfassender Rechteüberlassung
  • Keine Steuerermäßigung für Kapitalauszahlung einer betrieblichen Altersversorgung wegen Kündigung aus persönlichen Gründen
  • Wohnungseigentümergemeinschaft haftet nicht für verzögerte oder mangelhafte Sanierung
  • Wohnungseigentümer können Vertragsstrafe für unerlaubte Vermietung nicht per Mehrheitsbeschluss einführen
  • Vorlage an den Gerichtshof der Europäischen Union zum erfolglosen Unternehmer
  • Wie ist der Begriff „Nummer der Rechnung“ im Vorsteuervergütungsantrag zu verstehen?
  • Leistungsbeschreibung beim Kauf von Waren im Niedrigpreissegment
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