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Das denkwürdige Jahr 2020 hat ein Ende gefunden und wir freuen uns voller Zuversicht auf 2021. Sicher, die Pandemie COVID-19 ist noch längst nicht beendet und wir werden uns auch im Jahre 2021 noch mit Kontaktbeschränkungen, geschlossenen Betrieben und Kultureinrichtungen beschäftigen müssen. Aber es gibt eben auch positive Erkenntnisse.

BPZ AKTUELL Januar 2021.pdf

Von Einzelfällen abgesehen ist der Virus für gesunde Menschen im Krankheitsverlauf unangenehm, aber keineswegs lebensbedrohend. Zwar sind im Jahr 2020 in Deutschland rund 31.000 Todesfälle zu beklagen von Menschen, die mit COVID-19 infiziert waren, aber es hat eben auch im gleichen Zeitraum 1.700.000 erkrankte Menschen gegeben, bei denen wiederum von Ausnahmen abgesehen keine Langzeitschäden festzustellen sind. Das ist eine ganz andere Hausnummer als die Spanische Grippe, die vor 100 Jahren wütete und an der lt. WHO zwischen 20 und 50 Millionen Menschen überwiegend mittleren Alters weltweit gestorben waren (im Deutschen Reich geschätzt 300.000).

Trotz der begrenzten Gefährlichkeit von COVID-19 waren drastische Maßnahmen unabwendbar. Der eigentliche Engpassfaktor ist das Gesundheitswesen. Für uns Menschen wäre es unerträglich, zusehen zu müssen, dass letztlich ein Arzt entscheidet, wer behandelt wird und wer nicht und somit zum ungewollten Herrscher über Leben und Tod seiner Patienten wird. Letztlich sind es genau diese Verhältnisse, die die Politik dazu zwingt, das öffentliche Leben einzuschränken, manche Grundrechte außer Kraft zu setzen und die Wirtschaft erheblich zu schädigen.

Genau in diesem Punkt wird der nunmehr verfügbare Impfstoff als Segen empfunden. Als Reiseschutz mag er sich noch ein wenig gedulden, für unser Krankenversorgungssystem mutiert er zum Stern von Bethlehem.

Die Wirtschaft hat all das bislang erstaunlich gut verkraftet. Damit meinen wir weniger die Börsenkurse als vielmehr die vielen Betriebe, die trotz hoher Beeinträchtigungen weder pleite gegangen sind noch eine Massenarbeitslosigkeit hervorgerufen haben. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass insbesondere der mittelständische Unternehmer enorm anpassungsfähig ist und sich in Windeseile auf bis dato völlig unbekannte Situationen einzustellen vermag. Produktportfolien werden angepasst, Dienstleistungsangebote ebenso, Leerzeiten werden nicht zum Stillsitzen, sondern zu Restrukturierungsmaßnahmen genutzt, Investitionen werden angepackt, die Digitalisierung vorangetrieben und neue Märkte erschlossen. Manchmal war es schon hilfreich, wenn einfach nur endlich mal aufgeräumt wurde. Ohne unternehmerische Freiheit ginge gar nichts und der Staat ist schlau, dass er sich nicht als Unternehmenslenker aufdrängt.

So wie es Menschen gibt, denen COVID-19 eben doch etwas anhaben kann, so gibt es auch Betriebe, deren Geschäftsmodell derart beeinträchtigt ist, dass man um den Fortbestand fürchten muss. Manche müssen (gesund) schrumpfen, um auf bessere Zeiten hoffen zu können und auf kleiner Basis wieder neu anzufangen. Andere nutzen ihre Fähigkeiten mit einem neuen Geschäftsmodell und einer völlig neuen Kundenstruktur. Auch die Soloselbstständigen sollten den Kopf nicht hängen lassen. Es wird bessere Zeiten geben und manch einer verfügt über Fähigkeiten, die ihm durchaus ein Einkommen und damit ein Auskommen sichern. Manchmal hängt der Fortbestand davon ab, ob man sich in guten Zeiten Reserven hat bilden können. Und wenn die Deutschen angeblich die Sparweltmeister sind, dann sollte die Sinnhaftigkeit eines solchen Verhaltens nicht einfach mehr als nostalgisch abgekanzelt werden.

Schon jetzt mag die Frage erlaubt sein, welchen Stellenwert historisch das Jahr 2020 in der Verbindung mit COVID-19 haben wird. Derzeit wagen wir die Prognose, dass sich die Leute auch in 30 Jahren noch gut daran erinnern können, ohne dieses Jahr jedoch als Jahr der großen Katastrophe zu bezeichnen. Die Erinnerung wird nicht geprägt sein durch die vielen Todes- und Erkrankungsfälle, sondern durch die Auswirkungen auf die Menschen und die Volkswirtschaften. Im Mittelalter waren Krankheit und Seuchen normal, der Mensch des Jahres 2020 musste erst begreifen, dass auch im höchst zivilisierten Europa unbekannte Krankheiten über einen kommen können, auf die man erst mal keine Antwort hat. Irgendwie hat es der Mensch dann aber doch in den Griff bekommen und am Ende wird alles nur halb so wild gewesen sein.

Verarbeitet das kollektive Gedächtnis dies wirklich alles so schnell? Ja doch, wer erinnert sich noch an die Finanzkrise 2009/2010? Ganze Volkswirtschaften schienen vor dem Abgrund zu stehen und es gab Kaufprämien für Autos mit Verbrennungsmotoren! Schauen wir mal, was in der Januar Ausgabe von BPZ Aktuell 2030 zu diesem Thema stehen wird.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das neue Jahr, viel Erfolg und natürlich – Gesundheit.

 

Ihr BPZ-Team

 

Inhalsverzeichnis

  • Termine Steuern/Sozialversicherung Januar/Februar 2021
  • Wichtige steuerliche Änderungen zum Jahreswechsel
  • Handwerker-Rechnung steuerlich geltend machen – Arbeiten zum Jahreswechsel nutzen
  • Keine Steuerermäßigung für Reinigung einer öffentlichen Straße und für in Werkstatt des Handwerkers erbrachte Arbeiten
  • Frist zur Abgabe von Steuererklärungen für 2019 verlängert
  • Auch bei Online-Weihnachtsfeier Steuerregeln beachten
  • Eingescannte Rechnungskopien ausreichend für fristgerechte  Vorlage der Rechnungsbelege
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