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Legen Sie im Geschäftsleben Wert auf persönliche Beziehungen? Eigentlich eine überflüssige Frage, denn wir kennen niemanden in unserer geschätzten Kundschaft, der das nicht vorbehaltlos bejahen würde. Eigentlich war das immer schon so und doch hat sich die Begrifflichkeit der persönlichen Beziehung in den vergangenen 25 Jahren erheblich geändert.

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Der Grund sind die modernen Kommunikationsmittel und die erheblich schnelleren Reaktionsgeschwindigkeiten. Vor einem Vierteljahrhundert dachte man, dass es außer Brief, Telefon und persönlicher Gespräche nichts weiter bedarf, um erfolgreich seinen Geschäften nachgehen zu können. Persönliche Termine wurden dabei für bestimmte wichtige Angelegenheiten als unersetzlich betrachtet und die eingerichteten Zeitfenster nahmen nicht selten einen halben oder gar ganzen Tag in Anspruch.

Heutige Briefe, sofern überhaupt noch verwendet, werden per E-Mail versendet. Man ist in ständiger digitaler Verbindung. Ob jemand vom Home-Office arbeitet oder sich im Urlaub befindet, bleibt bisweilen geheimnisvoll. Telefonkonferenzen ersetzen persönliche Termine und sogar soziale Medien werden genutzt. Die Zeiten langer Besprechungstermine, gerne verbunden mit einem opulenten Geschäftsessen fühlen sich irgendwie analog und damit vergangen an.

Da von uns schnelle Antworten gefordert sind und wir schnelle Antworten erwarten, haben wir gar nicht die Zeit, uns in gemütlichen Zeitfenstern unseren Aufgaben zu widmen. Gerade die Kommunikationsmittel in Echtzeit führen dazu, dass wir mit unseren Zeitbudgets sorgfältig umgehen müssen.

Ist das zu bedauern? Nein, eigentlich nicht. Unser Spektrum wird erweitert. Wir können Kunden weit entfernt in anderen Städten und erst recht im Ausland bedienen, ohne sie je persönlich kennen gelernt zu haben. Wer nicht in der Lage ist, sich in internationale Telefonkonferenzen einzubringen und in englischer Sprache per E-Mail Auskünfte zu geben, dem bleiben Auslandsmärkte verschlossen, gleich, ob es sich um den Verkauf technischer Produkte oder um Dienstleistungen handelt.

Wer das moderne Tempo beherrscht, wird feststellen, dass er Kunden liebgewonnen hat, die er noch nie persönlich kennengelernt hat. Genauso schnell lässt sich feststellen, ob die Chemie stimmt oder nicht und wie man mit dem „Gegenüber“ die beste Form der Kommunikation findet. Der Small Talk findet genauso statt, nur eben anders.

Natürlich macht man sich gerne ein Bild des Anderen – dem Internet sei Dank gelingt das im Regelfall auch. Dass manches Bild geschönt oder verjüngt ist, schadet allenfalls dann, wenn man tatsächlich in die Verlegenheit kommt, sich zufällig oder gezielt persönlich kennen zu lernen. Zumindest hilft das Bildnis als Vorbereitung. Das war beim Fräulein vom Amt anders, das man aufgrund der zauberhaften Stimme unbedingt kennen lernen wollte und dessen Erscheinung oftmals die ausgemalte Träumerei wie Seifenblasen zerplatzen ließ.

Vermissen wir demnach ein persönliches Kennenlernen nicht mehr? Keinesfalls, denn das Persönliche ist doch noch etwas anderes. Mimik, Gestik, Temperament und Blicke lassen sich nicht digitalisieren, jedenfalls nicht so, dass Bilder und Sprachnachricht sie ersetzen können. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich persönlich kennenlernen zu wollen. Das schafft eine andere Nähe, Vertrauen und hilft auch bei der nächsten Telefonkonferenz.

Wann immer es möglich ist, sollten wir nicht darauf verzichten, persönliche Termine zu vereinbaren. Und wenn es nur dazu dient, das Diktat des digitalen Zeittrakts zu unterbrechen. Fast immer kommt mehr dabei heraus, als man ursprünglich erwartet hatte.

Wir stehen Ihnen für persönliche Termine gerne zur Verfügung und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

 

Ihr BPZ-Team

 

Inhaltsverzeichnis

  • Termine Mai 2019
  • Termine Juni 2019
  • Zahlungsverzug: Höhe der Verzugszinsen
  • Firmenwagen für den Ehepartner als Minijobber
  • Werbungskostenabzug bei Vermietungsabsicht einer selbst genutzten Wohnung
  • Ausübung der Verlängerungsoption bei der Gewerbemiete bedarf nicht der Schriftform
  • Mieter müssen keine Verwaltungskostenpauschale zahlen
  • Umsatzsteuerliche Organschaft: Wirtschaftliche Eingliederung einer GmbH in das Unternehmen ihres Alleingesellschafter-Geschäftsführers
  • Billigkeitserlass bei fehlerhaften Rechnungen
  • Anspruch auf Mindestlohn bei einem Praktikum
  • Kein Unfallversicherungsschutz bei Handynutzung im Straßenverkehr
  • Fristen zur Abgabe der Steuererklärung verlängert
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